Gaggenau / Rastatt (red) - Vier Wochen nach der Kommunalwahl hat sich die neue CDU-Kreistagsfraktion formiert. Andreas Merkel (58, Foto: pr) wurde dabei einstimmig zum neuen Vorsitzenden der CDU gewählt. Der Gaggenauer Stadtkämmerer folgt auf Toni Huber, der den Fraktionsvorsitz im Zug seiner Wahl zum Landrat aufgegeben hat. Rastatts Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch, Hügelsheims Bürgermeister Rainer Dehmelt und Hartwig Rihm (Au am Rhein) wurden zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. "Damit sind alle Regionen unseres Landkreises in der Fraktionsführung vertreten", wird Andreas Merkel in einem Pressetext zitiert. Brigitte Schäuble (Gaggenau) und Bürgermeister Frank Kiefer (Ötigheim) gehören als Beisitzer dem Fraktionsvorstand an.
Mit 18 von 61 Kreisräten stellt die CDU die stärkste Fraktion im neuen Kreistag, der am 23. Juli zum ersten Mal zusammentritt. Neben der personellen Weichenstellung wurden erste inhaltliche Akzente vereinbart. Neben den 15 kreiseigenen Schulen, Infrastrukturprojekten, Ausbau des schnellen Internets sowie "solider Haushaltsführung" richte die CDU ihr Augenmerk auf die Themen Mobilität und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, so Andreas Merkel. Mit den Vertretern im Aufsichtsrat für das Klinikum Mittelbaden wolle man Wegbereiter für eine gute Medizinversorgung in der Region sein.
Beim Vortrag im Protektorwerk Florenz Maisch zeigt KIT-Professor Albert Albers den "Unsinn" deutscher Energiepolitik auf
Von Thomas Senger
Gaggenau - Zu einem "ideologiefreien" Abend begrüßte Konrad Walter am Mittwoch rund 150 Gäste im Protektorwerk Florenz Maisch in Gaggenau. Gastgeber war die Sektion Baden-Baden/Rastatt des Wirtschaftsrats der CDU. "Auch ich gehe lieber zu einem funktionierenden Unternehmen", dankte Walter den Besuchern. Schließlich hätten sie ja dem in Gaggenau gleichzeitig stattfindenden Wahlkampfauftritt von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen beiwohnen können. Launig nutzte Hausherr Dr. Christof Maisch die Gelegenheit, den Besuchern das Traditions- und Familienunternehmen im Schnelldurchlauf vorzustellen. "Weltweit die Nummer eins" sei man im Segment der Bauprofile.
Als Referent sprach Professor Dr. Albert Albers, Leiter des Instituts für Produktentwicklung am Karlsruher Institut für Technologie, über "New Mobility: Die Zukunft der individuellen Mobilität". Weltweit Nummer eins - ein Anspruch, der auch für die Automobilindustrie Deutschlands gilt, aber, so machte Albers gleich zu Beginn seines Vortrags deutlich: "Wir verspielen im Moment unsere Zukunft, wenn wir nicht aufpassen."
Ministerialdirektor Uwe Lahl über das Pilotprojekt „eWayBW“: Beginn ein Jahr später, Zusage zu Baustellen erneuert
BNN-Interview
Foto: IN HÖHE OTTENAU werden beim Pilotprojekt „eWayBW“ die Oberleitungsmasten nur bergseitig der B462 gesetzt und überspannen dann die Fahrbahn. Das gesamte Vorhaben verzögert sich um ein Jahr. Simulation: Verkehrsministerium Baden-Württemberg
Das Verkehrsministerium Stuttgart geht zu dem geplanten Testversuch „eWayBW“ in die Offensive. Den „Stecker zu ziehen“, wie es die CDU-Ortsverbände Gernsbach und Gaggenau vorgeschlagen haben, kommt für die Planer nicht infrage. Nach dem Rückschlag durch die gescheiterte Ausschreibung für die vorbereitenden Arbeiten auf der B462, die wie berichtet ohne jede Resonanz blieb, spricht man im Ministerium von einem zeitlichen Verzug von einem Jahr. Denn man wolle Wort halten und die Hauptarbeiten in den Sommerferien erledigen – nunmehr erst im Sommer 2020 statt in diesem Jahr. Im Interview mit BNN-Redakteur Thomas Dorscheid setzt Ministerialdirektor Uwe Lahl (68, parteilos) auf eine größtmögliche Offenheit, ein solches Projekt zuzulassen – und hält an seinem Wettangebot fest, wonach die Kommunalpolitik im Murgtal nach dem Testversuch das Projekt weiterführen wolle. Ministerialdirektor Lahl, promovierter Chemiker und seit 2008 auch außerplanmäßiger Professor an der Technischen Universität Darmstadt, gehört zur Hausspitze des Ministeriums für Verkehr in Stuttgart.